Mittwoch, 27. Januar 2016

Die verflixten Glaubenssätze Nummer 19 oder das wild gallopierende Gedankenkarussell

Die verflixten Glaubenssätze - ja wo laufen sie denn?

Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass mir etwas in endloser Dauerschleife meine meist fröhliche Stimmung vergraulen kann.


Noch nicht mal Spaß am Post mit den "verflixten Glaubenssätzen" ergreift mich, die unfertigen Entwürfe hängen mehr wie Trauerklöpse  in der Warteschleife. Denn, statt meinem flapsigem Schreibstil sollte ich mich den Gegebenheiten anpassen, sagt eine leicht deprimierte Stimme im Hinterkopf. 

Ich bin nämlich gerade die Echse, eine Kragenechse um genau zu sein. Diese gift.- und gallespuckenden Urviecher, die die Ur-Emotionen in mir an und aussprechen.

NACHRICHTEN mit Schreckensmeldungen stündlich oder noch schneller, werden online geschaltet, mein Hirn und Emotionen sind mit Grauen vollgestopft und mein Entsetzen leuchtet wie ein Leuchtturm um mich herum. Mein Zorn darüber, was momentan geschieht drückt sich in machtloser Empörung und Unverständnis aus.(Ok, was schon immer geschieht und nun vor unsere Haustür gerückt ist)

...aber... hilft es wirklich, wenn ich im Moment leider nicht allzu viel tun kann, um einzugreifen und mich doch gefühlte 24 Stunden am Tag damit beschäftige? Denn ich vermute, dass ich selbst im Tiefschlaf mit sämtlichen Kampftechniken Kinnhaken an schlechte Menschen (ok ehrlicherweise Männer) verteile, mein Gebiss von Zähneknirschen wehtut und meine Kragenechse, dieses Urvieh schon am frühen morgen parat neben mir steht und sich über den Irrsinn aufregt?

So weit so gut?!? Ja wo laufen sie denn hin meine Gedanken? Ich bin mir sicher, sie haben die Regie übernommen, ein Eigenleben entwickelt und scheinbar oder auch realistisch die Regie in mir übernommen.


Ich komme mir wirklich schon wie die Kragenechse vor, die grummelnd und fauchend vor lauter Ungerechtigkeiten die geschehen, durch die Gegend läuft und mich diese scheinbar gut im Griff haben. 
Ich diskutiere heftigst mit mir selber, meine Befürchtungen stehen ziemlich weit vorne im Regiment meiner Selbst und da das Thema allgegenwärtig präsent ist, töne ich laut und deutlich meine Meinung dazu heraus. 

Ist das jetzt die (besser meine) neue Realität? Die tiefsten Befürchtungen werden angesprochen und ehrlich, wie gesagt, spreche sofort drauf an. Klar ich bin grundsätzlich eine ziemlich nette Petra und Mama, ich lehne Übergriffe aller Art aus tiefstem Herzen ab. 
(Ist es gut für mich Mama zu sein und wäre ich sonst um einiges egoistischer?!? Ja - das könnte stimmen)- kurze Selbstanalyse

Und klar werden die Emotionen und Gedanken von der allgemein gedrückten Stimmung um uns herum begleitet und unterstützt. Energie folgt der Aufmerksamkeit und die hat es gerade in sich! 


Aber...ein kleines Dorf (nein, Quatsch, nicht Asterix bei den Galliern), viel kleiner, eine kleine Bürogemeinschaft am Rande der Alpen, nämlich die Positiv Factory, setzt alles drauf und dran, die Stimmung zu heben. Normalerweise ist das so. Aber so wie es meine lieben Kollegen ausdrücken, ist die Stimmung heiter, wie meist ausgelassen, und auch das Lachen und der Spaß haben nicht nachgelassen. Vielleicht kommt es mir nur so vor oder ist es Realität?
 Mal schauen, was meine lieben Kollegen nach dem Lesen des Posts dazu sagen....? 

Darf ich denn Lachen und Freude haben, wenn freundlich ausgedrückt, eine greifbare, bedrohliche Unordnung im System ist? Was ist richtig und was ist es nicht? Wie ist es möglich in einer tiefen Befürchtung und Traurigkeit zu leben und gleichzeitig auch in Freude und Freiheit?


Ganz ehrlich, ich als meist dauer-glückliche-Petra in meiner schönen Welt merke gerade, dass meine Energie sehr gebremst wird.

Hin und Her. Darf ich oder nicht? Darf ich Lachen und glücklich sein oder nicht? Was ist richtig oder falsch? Vertrauen oder Vorsicht? (Der Verkauf von Pfefferspray schlägt neuerdings alle Rekorde) Trauer und Wut oder nicht? Oder alles zusammen?

Mein "verflixter Glaubenssatz" dazu? 
Diese Stimmung zerpflückt mich in Einzelteile und lässt mich unsicher und entschlussunfreudig im Leben stehen. Ich beobachte, wie Sorgen und Befürchtungen mich von Aktionen abhalten.

Freundlicherweise hat mich der Typ am Joystick, mein höheres Selbst, meine Intuition oder auch innere Stimme, wie auch immer man es bezeichnen möchte, einen guten,sehr guten Grund gegeben, mich auszurichten. 

Wie jede Woche, darf ich an einer Privatschule mit Kids der Mittelstufe lesen und diskutieren. Nachdem wir in einem Gespräch über ein Referat von Elfenbein zu den Techniken über das Einfangen der Elefanten bzw. der Jungtiere gekommen sind, waren die Kids erst ganz aufgeregt in der Diskussion dabei und wurden dann plötzlich ganz ruhig und betroffen.

"Petra, es gibt doch viel mehr böse Menschen auf der Welt als gute Menschen, oder?"

Waaasss? Nein! Ganz sicher ist das nicht so!
Nach einer kurzen Schrecksekunde habe ich widersprochen und sie gefragt, wie viele böse Mitschüler tatsächlich in ihrer Klasse sind. Also nicht die nervigen, sondern wirklich böse und gemeine Mitschüler.
Antwort: Keiner ist wirklich böse, nur ein bisschen nervig.
Ok, dann multipliziert das auf die Schule, wie viel wirklich böse Schüler (die Lehrer habe ich vorsichtshalber mal weg gelassen ) gibt es an der gesamten Schule?
Antwort: Bestimmt keinen, vielleicht einen der sehr gemeinen ist, aber keinen echten Bösen von der schlimmen Sorte.
Gut, dann nehmt den ganzen Ort...usw.



Mein wunderbarer neuer Glaubenssatz dazu? 
Ja, ich darf fröhlich sein und meine Lebensfreude leben, und Vertrauen haben, alleine schon für diese wunderbaren Kinder, die unsere Zukunft gestalten.
Sommersmileys

Wie sollen sie denn die Zukunft human und in Frieden gestalten, wenn keine verantwortungsvollen, aktiven, liebevollen und JAAAA auch fröhlichen Erwachsenen um sie herum sind und es Ihnen vorleben? Gerade dann, wenn anscheinend einiges dagegen spricht und nicht so läuft wie wir es uns wünschen und vorstellen?

Also versuche ich soweit wie möglich meine Verantwortung  zu übernehmen, aktiv zu sein und mich von der Sorge berühren aber nicht einfangen zu lassen. DANKE IHR KLEINEN SCHÄTZE  für den Lichtblick und die Erinnerung der Verantwortung für wen ich Freude und Vertrauen leben sollte, denn das ist auf jeden Fall ein triftiger und wichtiger Grund! 

Übrigens...in unserer Bürogemeinschaft der Positiv Factory herrscht mal wieder
 "wie werde ich die angefutterten Kilos"  vom letzten bzw. den letzten Jahren erfolgreich los? Darüber entstehen seit Anfang Januar verschiedene Strategien. Mehr davon mit Fotos und Kommentaren vom Team im nächsten Post. Alle sind dabei, nur mein lieber Dieter hat wie Troubadix bei Asterix und Obelix eine Sonderstellung. Statt mit der Leier in der Hand und einem Knebel im Mund am Ende der Story an einen Baum gefesselt, ist er mit Hantel und Eiweiß unterm Arm im Fitnessstudio anzutreffen, was der Rest der Mannschaft wohl zu oft versäumt hat.



Herzlichste Grüße bis zum nächsten Post, dem Workshop zu den verflixten Glaubenssätzen oder vielleicht sogar zum 30 Meter Feuerlauf Festival?

Petra von der Positiv Factory









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